CDU-Fraktion der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe

LWL-Politik stellt sich einstimmig hinter Antragsinitiative von CDU und GRÜNEN zum „Housing First“

Seit Jahren nimmt die Zahl der von Wohnungslosigkeit bedrohten und betroffenen Menschen auch in Westfalen-Lippe zu. Auf Initiative von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im LWL wurde mit Beschluss des heutigen Landschaftsausschusses der LWL beauftragt, mit „Housing First“ einen erfolgsversprechenden Ansatz zur Integration von Menschen in Wohnungslosigkeit intensiv zu verfolgen. Das Housing First-Konzept beendet zunächst vorhandene Obdachlosigkeit unmittelbar und bietet flexible wohnbegleitende Hilfen zum dauerhaften Wohnungserhalt an. Erst nach Beendigung der Obdachlosigkeit werden weitere, notwendige Hilfen gemeinsam mit den Betroffenen installiert. Insgesamt sollen in den nächsten Jahren 6 Millionen Euro zur Verfügung stehen, um in Absprache mit Kommunen Housing First-Projekte umzusetzen.

„Bei der Bereitstellung von Wohnraum zur Beseitigung von Obdachlosigkeit wird der LWL Kommunen und Wohnungsbaugesellschaften zukünftig stärker unterstützen können. 30 Prozent der Kosten für den Erwerb einer Wohnung werden vom LWL erstattet. Der Höchstbetrag ist gedeckelt auf 30.000 Euro pro Wohnung, wenn die Wohnung während der nächsten zehn Jahre für Housing First genutzt wird. Somit bekommen Städte ebenso wie Kommunen auf dem Land zusätzliche Mittel für ein erfolgsversprechendes, bisher zu wenig genutztes Instrument zur Beendigung von Obdachlosigkeit an die Hand“, sagt Hans-Joerg Deichholz, sozialpolitischer Sprecher der CDU. Für entsprechend angemietete Wohnungen wird der LWL eine begrenzte Risikoübernahme bei Mietausfällen anbieten.

„Housing First ist eine andere, respektvolle Haltung gegenüber obdachlosen Menschen und ein erfolgreicher Ansatz im Umgang mit Obdachlosigkeit. Zur Verbesserung der Umsetzbarkeit von Housing First verlängern wir den Zeitraum, in dem Menschen Unterstützung erhalten, um eigenen Wohnraum zu finden, auf sechs Monate. Für weitere sechs Monate steht Unterstützung zur Verfügung, bis die Selbstständigkeit oder andere Hilfesysteme etabliert sind. Damit kann ein möglichst nachhaltiger Wohnungserhalt gewährleistet werden“, so Karen Haltaufderheide, Fraktionssprecherin und sozialpolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

 

Der gemeinsame Antrag von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wurde im Landschaftsausschuss vom 10.12.2021 einstimmig beschlossen.